Herz-Yin-Mangel

Palpitationen (Herzrasen) - Schlaflosigkeit - traumgestörter Schlaf - Gedächtnisschwäche - Angstzustände - Schreckhaftigkeit - psychische Unruhe - Nervosität - trockener Mund und Kehle - Nachtschweiss - Hitzegefühl besonders am Abend - Hitze in den 5 Herzen

Gesicht
kann rote Wangen zeigen

Zunge
ohne Zungenbelag, tiefer Riss in der Mitte, der bis zur Zungenspitze reicht

Puls oberflächlich, leer


Ätiologie:
- Emotionaler Stress
- Überarbeitung
- Äussere Hitze verletzt das Yin

Pathologische Vorstufen des Musters:
Das Muster eines Herz-Yin-Mangels beinhaltet auch einen Herz-Blut-Mangel, da Blut ja Yin ist. Ein Herz-Yin-Mangel ist häufig von einem Nieren-Yin-Mangel begleitet oder verursacht. (Die Niere kann das Herz nicht kühlen). Auch ein Leber-Yin-Mangel kann einen Herz-Yin-Mangel hervorrufen.

Pathologische Fortentwicklung des Musters:
Ein Herz-Yin-Mangel führt meist nicht zur Ausprägung anderer Muster; nur wenn der Yin-Mangel sehr stark ist kann es zu Leere-Hitze führen

Therapie:
- Herz-Yin nähren
- Geist beruhigen
- Wenn Leere-Hitze vorhanden ist, dann Leere-Hitze klären

Akupunkturpunkte:
He7
stärkt das Herz-Blut und Herz-Yin und beruhigt den Geist
Pe6 stärkt das Herz-Qi und beruhigt den Geist
Ren14 und Ren15 stärken Herz-Blut und beruhigen den Geist (besonders bei ausgeprägten Angstzuständen)
He6 nährt das Herz-Yin und beendet Nachtschweiss
MP6 Nährt das Yin und beruhigt den Geist
Ni7 stärkt die Niere und beendet zusammen mit He6 Nachtschweiss


Arzneimittelrezepturen:
Tiangwang buxin dan (Pille des Himmelskönigs zur Stärkung des Herzens)

Dietätik / Ernährungsempfehlungen

Bevorzugen:
Nahrungsmittel mit neutral-kühlem Temperaturverhalten mit Geschmackrichtungen süss, sauer.

Meiden:
Nahrung mit heissem Temperaturverhalten, scharf-warme und scharf-heisse Nahrungsmittel (zum Beispiel Knoblauch, rohe Zwiebeln, Peperoni)
bittere Nahrungsmittel (zum Beispiel Kaffee, schwarzer und grüner Tee), Alkohol, Fasten, scharfe Gewürze

Reduzieren:
Salz (raffiniertes Meersalz oder Sojasauce benutzen)
Gebackene, gebratene, gegrillte oder geröstete Nahrung

Mehr Details: Giovanni Macioca, Grundlagen der Medizin, 2. Auflage S. 469